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Rechtsschutzversicherung

Rechtsschutzversicherung

Rechtsstreitigkeiten können sehr teuer werden. Schon ein guter Anwalt kann teuer werden. Die Rechtsschutzversicherung schützt Sie vor existenzbedrohenden Kosten bei Rechtsstreitigkeiten. Aber lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung für Sie überhaupt? Unser 11880.com-Versicherung-Ratgeber sagt, wann und für wen sich eine Rechtsschutzversicherung lohnt und wie Sie Ihre persönliche Rechtsschutzversicherung mit Hilfe eines Versicherungsprofis gestalten können.

Wann greift die Rechtsschutzversicherung?

Rechtsschutzversicherung
© liveostockimages - istockphotos.com

Doch bevor Sie den Versicherungsfachmann ein Leistungspaket schnüren lassen, werfen wir zunächst einen Blick auf die Umstände, unter denen eine Rechtsschutzversicherung greifen kann. Dabei handelt es sich statistisch gesehen um folgende Fälle:

  • Kündigung des Mietvertrags
  • Kaufverträge
  • Kredit
  • Schadenersatz
  • Bußgeld- und Strafverfahren

Statistisch gesehen waren schon 60 % aller Deutschen mindestens einmal in einen Rechtsstreit verwickelt. Sehr häufig gehen auch Versicherungen selbst mit Behörden ins, bzw. vors Gericht und das insbesondere im Arbeits- und Verkehrsrecht. Besonders ärgerlich, weil kostspielig, wird es eben dann, wenn der Rechtsstreit verloren wird.

Was kann ein Rechtsstreit kosten?

Grundsätzlich müssen Sie bei der Überlegung pro oder contra Rechtsschutzversicherung selbst entscheiden, wie hoch Sie Ihr Risiko sehen und wie „streitbar“ Sie sind. Lassen Sie sich am besten von einem Versicherungsfachmann zu diesen grundlegenden Fragen beraten.
Generell lässt sich per se keine Gesellschafts- oder Personengruppe von der Gefahr eines Rechtsstreits ausschließen. Es kann immer und gleichermaßen Unternehmer, Vermieter oder „einfache“ Privatpersonen treffen. Teuer wird der Rechtsstreit vor allem, wenn Sie verlieren, die müssen die:

  • eigene Anwaltskosten,
  • gegnerische Anwaltskosten sowie
  • Gerichtskosten

tragen. Je nach Streitwert können diese Kosten für einen Rechtsstreit viele Tausend Euro betragen.

Was kann eine Rechtsschutzversicherung kosten?

Da bietet es sich an, die Kosten für die Rechtsschutzversicherung dem einfach gegenüberzustellen. Wie zum Beispiel auch bei der privaten Krankenversicherung, müssen Sie sich im Klaren darüber sein, welche Risiken Sie mit der Rechtsschutzversicherung absichern wollen. Die Versicherungsmodule sind natürlich mitunter nur für bestimmte Personengruppen geeignet, wie zum Beispiel der Wohn- und Vermieterrechtsschutz. Grob kosten Rechtsschutzversicherungen in der Regel zwischen 130 € und 500 € pro Jahr, je nach Gesamtpaket. Es gibt aber auch günstigere Modelle, zum Beispiel für Beamte und Angestellte des öffentlichen Dienstes sowie für Rumpf-Versicherungen, wie z.B. die bloße Verkehrshaftpflicht.



Welche Kosten übernimmt die Rechtsschutzversicherung?

Sollte es schließlich zu einem Rechtsstreit kommen und übernimmt die Rechtsschutzversicherung die Kosten dafür, wird in der Regel auch der gesamte Rechtsstreit mit allen dazugehörigen Eventualitäten übernommen.

  • Gerichtskosten
  • Anwaltskosten
  • Zeugen
  • Sachverständige
  • Gutachten
  • Übersetzungen
  • ggf. gegnerische Prozesskosten

Hinzu können aber auch Kosten von der Rechtsschutzversicherung übernommen werden, die beispielsweise außergerichtlich und zur Vermeidung eines Gerichtsverfahrens angestrengte Maßnahmen hervorrufen, wie zum Beispiel ein Mediator. Verglichen mit den dabei insgesamt entstehenden Kosten muten die Beiträge für eine Rechtsschutzversicherung entsprechend relativ gering an.

Was die Rechtsschutzversicherung nicht abdeckt

Rechtsschutz Bau
© artisteer - istockphotos.com

Grundsätzlich von der Leistung der Rechtsschutzversicherung ausgenommen sind Kosten in Folge eines Gerichtsurteils, wie zum Beispiel Geldstrafen. Nicht in die Zuständigkeit der Rechtsschutzversicherung fallen zudem

  • Ordnungswidrigkeiten,
  • Straftaten sowie

Rechtsstreitigkeiten in den Bereichen

  • Schadenersatzabwehr (fällt den Haftpflichtversicherungen zu)
  • Selbstständigkeit, Freiberufler (fällt Gewerbe-Haftpflicht zu)
  • Bau
  • Immobilien
  • Urheberrecht

Extras in den Rechtsschutz-Tarifen

Zudem gibt es verschiedene Themen, die nicht grundsätzlich in jeder Rechtsschutzversicherung mit inbegriffen sind, wie Kapitalanlagen, Sozialrecht, Unterhalt & Ehesachen, Steuern oder Verwaltungsrecht. Sprechen Sie im Vorfeld mit Ihrem Versicherungsfachmann vor Ort, um das für Sie ideale Rechtsschutzversicherungs-Paket zu schnüren. Und sorgen Sie dann gleich auch dafür, dass Sie über die gewissen Extras bei einer Rechtsschutzversicherung sprechen:

  • kostenlose telefonische Rechtsschutzberatung
  • keine Wartezeit
  • Selbstbeteiligung
  • Aufpreise für Deckungssummen

Bei der Rechtsschutzversicherung sparen können Sie zudem, wenn Sie die Eigenbeteiligung gering halten, den Umfang des Versicherungspakets auf das Notwendigste beschränken und natürlich auch Anbieter vergleichen.

Nicht die billigste, sondern die leistungsstärkste Rechtsschutzversicherung

Letztendlich sollten Sie mit Ihrem Versicherungsagenten nach einer Versicherung suchen, die Ihren Bedürfnissen entspricht. Wählen Sie zwischen den optimalen Rechtsschutzkombinationen oder wählen Sie eben nur einen rein themenbezogenen Rechtsschutz, wie den Vermieter- oder Verkehrsrechtsschutz. Wenn Sie dabei immer nur auf den Beitragspreis achten, könnte sich das anschließend im Ernstfall in den Leistungen rächen. Lieber 10 € im Monat mehr bezahlen, als 10.000 € bei einer unerwarteten Niederlage vor Gericht.

Wann / für wen lohnt sich eine private Rechtsschutzversicherung?

  • Bei hohem möglichem Prozess-Risiko
  • Wenn Sie Vermieter sind
  • Wenn Sie Angestellte haben
  • Bei Tätigkeiten im Verkehr
  • Deckt auch die Familie mit ab

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