Die private Krankenversicherung ist ihrem Ruf nach für Besserverdiener eine ideale Alternative zur gesetzlichen Krankenkasse, um sich exklusiv behandeln zu lassen. Diesem Ruf wird die PKV auch gerecht: Sie bietet eine hochwertigere Versorgung, liegt aber meist in den Beiträgen vor der gesetzlichen Krankenkasse. Diese steigen mit dem Alter möglicherweise an oder es fällt Ihnen im Rentenalter schlicht nicht mehr so leicht, die Beiträge zu zahlen. Für solche Fälle sollten Sie möglichst früh Ihre private Krankenversicherung abschließen. Und um im Alter nicht von den eventuell stark gestiegenen Beiträgen erdrückt zu werden, achten Sie beim Vertragsabschluss unbedingt auf die Altersrückstellung in der PKV.
Warum private Krankenversicherung?
Welchen Versicherungsschutz möchte ich für mich und auch für meine Familie? Die Krankenversicherung ist Pflicht in Deutschland, doch es ist keine Pflicht, sich bei einer privaten Krankenversicherung zu versichern. Stellen Sie sich ruhig die Frage, welche Ansprüche an die Behandlung Sie im Krankheits- oder auch Pflegefall haben – auch für Ihre Kinder. Wenn Sie eine hochwertigere und vielseitigere Verpflegung wünschen und Sie die vermeintlich höheren Beiträge stemmen können, ist die PKV für Sie auf jeden Fall eine Überlegung wert.
Was leistet die PKV?
Eine private Krankenversicherung ist mit vielen Privilegien verbunden, sofern Sie diese Privilegien vertraglich fixieren. Das heißt, Sie können diverse Extra-Leistungen in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel die berühmte Chefarztbehandlung, das Einzelzimmer, Sehhilfen oder spezielle Zahnersatzleistungen. Sie erhalten hier also keine Regelleistung, sondern bauen sich Ihren Versicherungsschutz ganz individuell und aus verschiedenen Modulen zusammen. Ihr Versicherungsmakler, bzw. Versicherungsvertreter bespricht mit Ihnen gerne, welche dieser Module für Ihr persönliches Versicherungsbedürfnis angemessen sind.
Was kann die PKV kosten?
Ein individueller Versicherungsschutz, der seinen Preis haben kann: Die PKV hat den Ruf, eher Besserverdienern vorbehalten zu sein. Das stimmt nur bedingt, denn die Beiträge der privaten Krankenversicherung setzen sich aus vielen Faktoren zusammen und können in manchen Fällen sogar unter denen der gesetzlichen Krankenversicherung liegen!
Gleichwohl gibt es für Angestellte dynamische Einkommensgrenzen, innerhalb derer Sie für eine PKV in Frage kommen. Für Beamte, Freiberufler und Selbstständige richten sich die Beiträge nach dem Gehalt.
Wann PKV abschließen?
Am meisten empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Krankenversicherung in jungen Jahren. Sind Sie also beispielsweise Ende Zwanzig und bei bester Gesundheit, ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt für Ihre PKV. Stichwort Gesundheit: Die ist vielleicht genauso wichtig wie Ihr Alter, denn vor Vertragsabschluss wollen die Versicherer wissen, ob Sie gesund sind, gesund leben und ob Sie Vorerkrankungen haben.
Wie funktioniert die Altersrückstellung in der PKV?
Jetzt sind Sie noch jung und agil. Was aber, wenn im Alter das Risiko für Krankheiten steigt? Und was, wenn auch die Prämien steigen? Intelligente Versicherungsmodelle in der PKV agieren vorausschauend und bilden ab dem ersten Beitragsmonat eine Altersrückstellung. Dabei handelt es sich um Teile des Versicherungsbeitrags, die die Versicherten sozusagen zurücklegen, um erhöhte Gesundheitsrisiken und Beiträge abzufedern. Zudem rechnet man auch damit, dass in der Rente das Einkommen sinkt und die Beiträge damit schwerer zu stemmen sein könnten.
Drei Gründe für die Altersrückstellung in der PKV:
- Mögliche Beitragssprünge
- Höhere Gesundheitsrisiken
- Niedrigeres Einkommen im Rentenalter
Wann können die Beiträge in der PKV steigen?
Die Beiträge zur PKV steigen, wenn während der Vertragslaufzeit die tatsächlichen Leistungen von kalkulierten Leistungen abweichen und die entsprechenden Kosten um 10% überstiegen werden.
Folgendermaßen können Sie der Beitragserhöhung entgegenwirken:
- Selbstbehalt erhöhen
- Leistungen streichen
- Tarif wechseln
- Versicherungswechsel zur Konkurrenz oder zur GKV
Stabilere Beiträge durch Altersrückstellung in der PKV
Solche Szenarien werden unwahrscheinlicher durch die Altersrückstellung in der PKV, denn die Altersrückstellung hilft, die Beiträge zu stabilisieren. Das Rentenalter stellt eine ganz besonders kritische Phase für eine Krankenversicherung dar: Niedrigeres Einkommen und höheres Krankheitsrisiko treffen hier häufig aufeinander. Damit jetzt die Beiträge der PKV bezahlbar bleiben, fängt die Altersrückstellung in der PKV die Beitragserhöhungen teilweise auf.
Weitere Effekte bei Rentenbeginn
Zudem ergeben sich für Privatversicherte im Rentenalter weitere Vorteile:
- Ab dem 60. Lebensjahr entfallen die gesetzlichen 10%-Beiträge
- Die Beiträge zum Krankentagegeld sind frei
Dadurch ergeben sich letztlich statistisch gesehen Beiträge für PKV-Versicherte im Rentenalter von selten mehr als 500€ monatlich. Eine Beitragshöhe, mit der man leben kann – vor allem angesichts des Wissens, dass man im Krankheitsfall gut versichert ist.
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