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Handyversicherung

Handyversicherung

Smartphones sind ziemlich teuer und wenn sie Schaden nehmen, kann auch der entstandene Schaden ins Geld gehen. Warum sich also nicht gegen solche Schäden versichern und eine Handyversicherung abschließen? Lohnt sich das oder ist die Handyversicherung eher der Kategorie unnötige Versicherungen zuzuordnen? Unser 11880.com-Versicherung-Ratgeber klärt Sie auf.

Handyversicherung
© Poravute – istockphoto.com

Teures Handy, teure Schäden

Immer wieder bringen die großen Smartphone-Hersteller neue Modelle mit neuen Funktionen der Superlative heraus. Mit den Funktionen, der Displaygröße und der Akkulaufzeit steigen auch die Preise der Smartphones. Bis zu 1.000 € für ein aktuelles Modell eines der Marktführer sind durchaus möglich. Dass sich viele Handybesitzer Sorgen um den makellosen Zustand ihres Smartphones machen, verwundert bei so hohen Preisen kaum – zumal der Durchschnittsträger es statistisch gesehen 200 Mal am Tag hervorholt, um draufzuschauen. Wenn dabei ein Schaden entsteht, kann die Reparatur schnell ins Geld gehen. Glas- und Displayschäden können mit Pech gut und gerne 25% des Kaufpreises ausmachen.

Schutz gegen Diebstahl

Doch nicht nur Kratzer, Sprünge oder Wasserschäden müssen Sie als Besitzer eines teuren Handys im Hinterkopf behalten, denn natürlich lockt so ein großes, teures Smartphone auch Diebe an, die mit den teuren Geräten ein gutes schnelles Geschäft machen können. Auch hier nutzt eine Handyversicherung, um Sie bei Handy-Diebstahl finanziell abzusichern. Das jedenfalls sagt man Ihnen gerne, wenn Sie Ihr neues Smartphone versichern wollen. Aber braucht man die Handyversicherung wirklich?

Bis zu 3 Millionen Handyversicherungen

Die genannten Risiken, also Schäden auf der einen, Diebstahl auf der anderen Seite, sind genau die Argumentationsstränge, die auch bei vielen Handybesitzern wirken. Sie sind ebenso der Meinung, dass ein Schaden schnell passieren und ein Diebstahl leider nicht ausgeschlossen werden kann. Daher haben nach aktuellen Schätzungen ca. drei Millionen Menschen eine Handyversicherung abgeschlossen. Dabei lohnt sich die Handyversicherung eigentlich kaum.

Handyversicherung lohnt sich meistens nicht

Warum? Handyversicherungen zählen zu den Hausratversicherungen, und zwar zu den teuren ihrer Zunft. In derselben Kategorie können Sie beispielsweise auch die Elektrogeräte in Ihrem Zuhause mit einer Zusatzversicherung versichern, welche neben der Hausratversicherung tendenziell ebenfalls zu teuer sind. So auch die Handyversicherung: Sie kostet in der Regel 10 – 20 % des Neupreises Ihres Smartphones pro Jahr. Gehen wir von einem der Topmodelle aus, die in der Regel durchaus 800 € und mehr kosten können, sind das 80 bis 160 € im Jahr – und das nur für die Handyversicherung.

Handyversicherung zu teuer

Rechnen wir das Ganze einmal auf Ihre Autoversicherung um: Wenn auch die Versicherung bei 10 – 20 % Beiträgen pro Jahr läge, würden Sie jeden Monat Tausende Euro nur für die Autoversicherung bezahlen; hochkarätige Automarken nicht eingeschlossen. Die Handyversicherung ist also in Relation zu anderen (wichtigeren) Versicherungen viel zu teuer, wird aber wahrscheinlich so hoch angesetzt, weil immer mehr Menschen immer mehr für Ihre Smartphones ausgeben und die geliebten Handys auch abgesichert wissen wollen.



Mehr Versicherungsfälle bei Neuerscheinungen

Handyreparatur
© VladTeodor – istockphoto.com

Aber ist es nur die Angst der Handy-Nutzer vor dem Schaden? Die Versicherer selbst argumentieren so, dass sie sich oft mit Versicherungsbetrug herumschlagen müssen. Das kann man insofern nachvollziehen, als dass es tatsächlich einen statistisch erwiesenen Anstieg der Versicherungsfälle gibt, wenn neue Topmodelle der führenden Hersteller herauskommen.

Handyreparatur ist viel günstiger

Es ist die Angst vor dem Herunterfallen, dem Wasserschaden oder dem Displayschaden. Aber: Handyreparaturen haben sich mittlerweile genau so weit verbreitet und etabliert wie Handyversicherungen. Die Konkurrenz bei den Handywerkstätten ist groß und die Preise damit relativ günstig. Reparaturkosten für ein gebrochenes Display liegen im Schnitt bei 120 €, wenn überhaupt, und damit womöglich unter dem Jahresbeitrag einer Handyversicherung, welche darüber hinaus häufig eine Mindestlaufzeit von zwei Jahren besitzen.  

Tücken bei der Versicherungsleistung

Aber selbst beim Abschluss einer Handyversicherung, bedeutet das – wie bei den meisten Versicherungen – nicht, dass auch alle Schäden reguliert werden. Neben deutlich zu erkennenden Tendenzen bei vermeintlichen Schadensfällen, pünktlich zu Neuerscheinungen, gibt es auch genügend Fälle, wo die Versicherungspflicht erst einmal nachgewiesen werden muss. Hier müssen Sie zudem bedenken, dass sich die Handyversicherungen bspw. schon beim häufigsten Versicherungsschaden, dem Herunterfallen, einen ordentlichen Interpretationsspielraum gönnen.

Handydiebstahl
© tommaso79 – istockphoto.com

Mögliche Ausschlüsse von der Versicherungspflicht

Sind Sie zum Beispiel angerempelt worden, muss die Versicherung des "Remplers" bezahlen. Ähnliches gilt bei Feuchtigkeit, wo Niederschläge nicht mit einbezogen werden. Auch Diebstahl – eines der absoluten Lieblings-Verkaufsargumente der Versicherer – ist in vielen Basis-Versicherungen gar nicht abgesichert. Hier lauern also Zusatzkosten. Unklarheiten können Sie auch bei Bedienungsfehlern, der Ermittlung der Entschädigungshöhe oder der Selbstbeteiligung erwarten.

Aufpassen bei verkaufter Handyversicherung

Um solche und ähnliche Streitigkeiten sowie von vornherein den ganzen Handyversicherungsvertrag zu vermeiden, müssen Sie auch gut auf beim Handykauf oder beim Abschluss Ihres Mobilfunksvertrags aufpassen. Oftmals werden Ihnen Handyversicherungen einfach mit verkauft oder unter Anbringung fadenscheiniger Argumente und Versprechungen aufgeschwatzt. Schließen Sie – wenn überhaupt – niemals zwischen Tür und Angel einen solchen Vertrag ab, bei dem möglicherweise eine Handyversicherung gleich mit drinsteckt. Fragen Sie stattdessen besser Ihren Fachmann für Versicherungen, ob und unter welchen Umständen eine Handyversicherung für Sie Sinn ergibt.

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