Der Verlust eines Familienangehörigen ist schwer genug zu ertragen. Die nachfolgenden Kosten für Bestattung, Grabpflege und dergleichen sind bei dem persönlichen Verlust natürlich nur Nebensache. Eine Sterbegeldversicherung hilft jedoch, zumindest die finanziellen Belastungen zu tragen, die der Tod unmittelbar nach sich zieht. Unser 11880.com-Versicherung-Ratgeber berät Sie zu einer Versicherung, die zwar in Zeiten der Trauer kein Trost, aber wenigstens eine finanzielle Stütze sein kann.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist die Sterbegeldversicherung?
- Wie teuer kann eine Bestattung sein?
- Darum lohnt sich eine Sterbegeldversicherung
- Charakter der Sterbegeldversicherung
- Welche Versicherungssumme für die Sterbegeldversicherung?
- Sterbegeldversicherung: Gesundheitsprüfung und Alter
- Beitragsdauer und Wartezeit
- Sterbegeldversicherung = Schonvermögen
- Wann / für wen lohnt sich eine private Sterbegeldversicherung?
Was ist die Sterbegeldversicherung?
Diese finanzielle Stütze erhielten bis ins Jahr 2004 noch viele gesetzlich Versicherte. Nachdem sie aber in jenem Jahr endgültig abgeschafft wurde, müssen für die Unterstützung nach Tod eines Angehörigen privat Sterbegeldversicherungen abgeschlossen werden. Diese Versicherungen richten sich aber nicht – wie etwa die Risikolebensversicherung – an die permanente finanzielle Grundversorgung der Hinterbliebenen. Es geht vielmehr darum, die Bestattung des Versicherten nach dessen Vorstellung auszurichten und die dafür anfallenden Kosten zu tragen.
Wie teuer kann eine Bestattung sein?
Die Sterbegeldversicherung ist deshalb durchaus empfehlenswert, weil eine Bestattung durchaus mit hohen Kosten verbunden sein kann:
- Leistungen für Bestatter: ca. 800 € - 2.500 €
- Fremdleistungen: ca. 900 € - 3.000 €
- Friedhofgebühren: ca. 1.500 € - 3.500 €
Damit kann eine Bestattung Kosten in Höhe von gut 3.000 - 9.000 € verursachen. Dabei gilt es auch zu beachten, dass Teile der Friedhofsgebühren oder auch die Grabpflege mit wiederkehrenden Kosten verbunden sind.
Darum lohnt sich eine Sterbegeldversicherung
Natürlich ist der Tod niemals ein angenehmer Gedanke und erst recht die damit direkt einhergehenden Kosten. Wer aber in dieser schweren Stunde unversichert ist, hat die hohen Kosten für die Bestattung selbst und aus eigener Tasche zu tragen. Um sicherzustellen, dass Ihre Familie neben der seelischen nicht auch die finanzielle Last zu tragen hat, ist eine Sterbegeldversicherung durchaus empfehlenswert.
Charakter der Sterbegeldversicherung
Rein formal gesehen ist die Sterbegeldversicherung eine Kapitallebensversicherung, die ausschließlich für die Finanzierung der Bestattungs- und Friedhofskosten abgeschlossen wird. Es handelt sich hier also nicht etwa um eine Lebensversicherung, mit der man für das hohe Alter spart. Die Sterbegeldversicherung greift nur im Todesfall des Versicherten und auch nur nach Verstreichen der gängigen Wartefristen. Die Auszahlung kann als Einmalzahlung oder in monatlichen Raten erfolgen. Dies hängt ab von:
- Alter des Versicherten bei Versicherungsbeginn
- Gesundheitszustand
- Versicherungssumme
Welche Versicherungssumme für die Sterbegeldversicherung?
Letzterer Punkt ist natürlich wichtig bei der Sterbegeldversicherung, schließlich soll diese nach Möglichkeit alle anfallenden Kosten abdecken. Sie hat direkten Einfluss auf die monatlich zu entrichtenden Versicherungsbeiträge, ist aber natürlich auch wichtig für eine adäquate Bestattung. Im Rahmen dessen sind Versicherungssummen für Sterbegeldversicherungen zwischen 2.000 € und 10.000 € üblich. Wie in der Kostenaufstellung weiter oben verdeutlicht, deckt man damit grob das mögliche Kostenspektrum ab.
Sterbegeldversicherung: Gesundheitsprüfung und Alter
Es ist auch bei vielen anderen Versicherungsmodellen Gang und Gäbe, vor Versicherungsbeginn das Alter und den Gesundheitszustand des Interessenten für die Ansetzung der Beitragshöhe zugrunde zu legen (siehe z.B. private Krankenversicherung). Auch bei der Sterbegeldversicherung sind dies zwei wichtige Faktoren. Während das Alter sich schnell bestimmen lässt, sieht das Prozedere bei den Versicherungen zudem auch eine Gesundheitsprüfung vor. Diese erfolgt als Fragebogen, auf Basis der darin getätigten Antworten dann die voraussichtliche Lebenswartung des Versicherten und die Beitragshöhe ermittelt werden.
Bei Vorerkrankungen fallen erhöhte Beiträge an. Es kann auch sein, dass Sie unter solchen Umständen von der Versicherung abgelehnt werden. Alternativ gibt es auch die Sterbegeldversicherung ohne Gesundheitsprüfung, wo die Beiträge jedoch ungleich höher ausfallen.
Beitragsdauer und Wartezeit
Nicht zuletzt auch deswegen sollten Sie frühzeitig über eine Sterbegeldversicherung nachdenken. Denn in jungem Alter haben Sie ein geringeres Risiko für relevante Vorerkrankungen und es gilt bei den meisten Sterbegeldversicherungen auch eine Wartezeit, innerhalb derer auch im Todesfall lediglich die bisher eingezahlten Beiträge wieder ausgezahlt werden. Die Wartezeiten bei der Sterbegeldversicherung liegen in der Regel zwischen einigen Monaten und bis zu drei Jahren.
Und auch für die Dauer der Beitragszahlungen gibt es ein Zeitfenster. So kann die Dauer der Beitragszahlungen zum Beispiel vom 60. bis zum 80. Lebensjahr erfolgen. Der Versicherungsschutz bleibt auch danach noch lebenslang bestehen.
Sterbegeldversicherung = Schonvermögen
Und wenn Sie gerade in dem oben genannten Lebensabschnitt aufgrund der in Deutschland chronisch unattraktiven Renten in finanzielle Nöte geraten, wird Ihnen Ihr gespartes Geld in der Sterbegeldversicherung nicht zum Nachteil – ganz im Gegenteil zu Sparvermögen auf Konten oder Sparbüchern. Das heißt, wenn Sie im Alter Sozialleistungen beantragen müssen, fällt die Sterbegeldversicherung in die Kategorie Schonvermögen, wird also nicht zur Bemessung der Sozialleistungen herangezogen.
Wann / für wen lohnt sich eine private Sterbegeldversicherung?
- Ältere Menschen ohne Rücklagen für die Bestattung
- Erkrankte Menschen ohne Rücklagen für die Bestattung
- Menschen mit Familie
- Menschen unter 65 Jahren (für Senioren teurer)
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